Die Kapelle wurde im 2. Drittel des 19. Jahrhunderts, wohl um 1830/40, als Ausdruck der bäuerlichen Volksfrömmigkeit und zu Ehren des Mariahilf-Gnadenbildes, gemalt vom Ötztaler Maler Nikolaus Strigl nach dem berühmten Bild von Lucas Cranach dem Älteren, erbaut (Quelle – BDA Dr. Reinhold Rampold).
Jetzt wurde sie unter der fachkundigen Leitung des Restaurators Martin Prantl und seines Teams unter Mithilfe der Mitarbeiter des Bauhofes der Gemeinde Mieming restauriert. Die Arbeiten erfolgten unter der Aufsicht des Denkmalamts, welches sicherstellte, dass die historischen Werte des Bauwerks erhalten bleiben.
Warum steht eine Kapelle mitten auf einer Wiese?
Eine mögliche Erklärung liefert die historische Betrachtung der Wegeführung auf einer Karte der Franziszeischen Landesaufnahme von Tirol (1816 – 1821):
Damals verlief der Weg von Untermieming nach See, bedingt durch das Lehnbachgerinne, anders als heute. Er führte durch den heutigen Sportplatz vorbei an der „Tiefen Lehn“, entlang des Abhangs unterhalb des „Zirchbächls“ (heute „Zirchbichl“) und verlief direkt bei der Mariahilfkapelle weiter in Richtung See. Auf der Karte sind Wegkreuze und sakrale Bauten deutlich sichtbar.
Somit lag die Kapelle am damaligen Weg, bevor dessen Verlauf sich durch die Eingriffe im Laufe der Jahrhunderte geändert hat.
Die Gemeinde Mieming übernahm das Areal der „Fordler“ Feldkapelle und initiierte die Renovierung, um dieses bedeutende Kulturerbe zu bewahren und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die abgeschlossene Renovierung stellt nicht nur die bauliche Substanz sicher, sondern würdigt auch die geschichtliche Bedeutung dieses schlichten sakralen Bauwerks.
Besucherinnen und Besucher sind eingeladen, die frisch renovierte Kapelle zu besichtigen und sich von ihrer historischen und einfachen Schönheit beeindrucken zu lassen. Danke an alle Beteiligten und Unterstützer, die zum Erhalt dieses wertvollen Kulturguts beigetragen haben.