Es freut uns Mieminger, dass mittlerweile drei junge Landwirte abseits gewohnter Pfade Neuland betreten und den Anbau von Braugerste gewagt haben.
Tiroler Imperial Gerste = Fisser Gerste
Seit 2013 hat sich diese uralte Getreidesorte auf dem heimischen Markt etabliert und das „Zillertal Bier“, das auf Qualität und Regionalität großen Wert legt, konnte mit dieser Sorte, die einen höheren Eiweißgehalt aufweist als andere Braugersten, einen Biertypus von ganz besonderem Geschmack auf den Markt bringen.
Michael Wallnöfer, der bereits mit 23 Jahren die Führung des elterlichen Betriebes übernehmen musste, ist neben Benedikt van Staa und Stefan Kneringer einer der drei Braugerste-Produzenten auf dem Plateau. Das wichtigste Standbein für alle drei bleibt aber vorerst einmal die Milch- und Grünlandwirtschaft. Allerdings macht bei Michael inzwischen das Ackerland rund ein Drittel seiner landwirtschaftlich genutzten Fläche aus. Davon entfallen ca. 5 Hektar auf den Anbau von Gerste. Die Futtergerste macht nur mehr einen Hektar aus. Als Braugerste wird die Imperial Gerste für das Zillertal Bier und die Salomo Gerste für die Brauerei Starkenberg angebaut. Beide Brauereien spielen im Konzert der Großen (Konzerne) eine untergeordnete Rolle. Dennoch können sie sich durch ihre Qualität und die unmittelbare Nähe zu den Konsumenten in diesem harten Wettbewerb behaupten.
Qualität macht sich bezahlt
Erfreulich ist, dass sich das Bekenntnis zur Ursprünglichkeit und Regionalität bezahlt macht. Auch wenn der Hektarertrag von ca. 3 Tonnen deutlich unter dem von neueren Züchtungen
(4 ½ – 5 Tonnen) liegt, so kann dieser Unterschied durch einen höheren Preis wettgemacht werden.
Konsument entscheidet
Solange wir als Konsumenten hier einen wichtigen Beitrag leisten können, dürfte das Zusammenspiel von „Bauer und Brauer“ auf regionaler Ebene auch weiterhin klaglos funktionieren und für alle Beteiligten ein Gewinn sein.
Quelle: → Mieminger Dorfzeitung / 26. Juli 2018
Fotos: Martin Schmid