Pfarrer Paulinus: „Das Herz-Jesu-Fest erinnert uns jedes Jahr daran, das Feuer der Liebe Gottes im Blick zu behalten und es nicht zu verlieren.“
Für die Pfarrgemeinden in Mieming sei es auch in diesem Sinne eine „Herzensangelegenheit“ diesen Tag gemeinsam zu feiern. „Da machen alle mit“, lobte Paulinus. Unsere Vereine, die Dorfgemeinschaft und die Musikkapelle Mieming. Unter der Leitung ihres Kapellmeisters Sebastian Kluckner gestaltete die Musikkapelle den feierlichen Rahmen für den Gottesdienst. Unterstützt von den Fahnenträgern und Delegationen der Schützenkompanie, Freiwilligen Feuerwehr und der Schützengilde.
Die Herz-Jesu-Prozession wird an diesem Tag üblicherweise in allen Gemeinden Tirols gefeiert. Bei schlechtem Wetter konzentriert man sich auf die feierliche Gestaltung der heiligen Messe in den katholischen Kirchen.
Für 18 Ministrantinnen und Ministranten war das heute eine ganz besonderer Feiertag. Die fünf hauptamtlichen Ministranten führten ihre 13 Nachfolgerinnen und Nachfolger ein, die heute offiziell ihr Amt als im liturgischen Dienst unserer Gemeinde antraten. Dazu erhielt jeder von Pfarrer Paulinus ein gesegnetes Holzkreuz. Pastoralassistent Xaver Schädle überreichte den neuen Messdienern einen Ausweis und begleitet nach dem Gebet zur Herz-Jesu-Gelöbniserneuerung die Gemeinde beim Singen des „Herz-Jesu-Bundesliedes“ an der Kirchen-Orgel.
Nach der Messe feierte die Gemeinde im Sozialzentrum das traditionelle Pfarrfest. Zur Unterhaltung spielte das Duo „Halligalli“ und servierten die jungen Schuachplattler vom Trachtenverein Edelweiß Kostproben ihres akrobatischen Könnens. Das Team des Sozialzentrums und ihre Schützlinge des Altenwohnheims waren hervorragende Gastgeber. Alle freuten sich über die Abwechslung und so viele gut gelaunte Besucherinnen und Besucher.
Zum Hintergrund der Herz-Jesu-Verehrung:
Als die Tiroler 1796 von die Schreckensnachricht von den heranrückenden französischen Truppen erhielten, kamen die Mitglieder des Ausschusses der Landstände in Bozen zu Beratungen zusammen. Der Stamser Abt Sebastian Stöckl machte den Vorschlag, das Land dem „Herzen Jesu“ anzuvertrauen und so um besonderen göttlichen Beistand zu bitten. Der Vorschlag wurde mit großer Freude aufgenommen. Die Vertreter der Landstände legten für das ganze Land ein feierliches Gelöbnis ab, das Fest des Heiligsten Herzen Jesu alljährlich feierlich zu begehen.
Bereits wenige Tage später wurde das Versprechen erstmals im Dom von Bozen eingelöst. Als Andreas Hofers Truppen dann in der Schlacht bei Spinges 1797 überraschend gegen die Franzosen und die Bayern siegten, wurde der Herz-Jesu-Sonntag zum hohen Feiertag.
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Fotos: Knut Kuckel