21. November 2024

Lois Baumgartner Ausstellung – „Meine Ausstellung beschäftigt sich mit der Liebe“

Lois Baumgartner - Dominantes Thema ist die griechische Mythologie.; Foto: Knut Kuckel
Lois Baumgartner - Dominantes Thema ist die griechische Mythologie.; Foto: Knut Kuckel
Mit einer Vernissage wurde am Freitag, dem 18. September 2015 im Kunst-Werk-Raum die Ausstellung "Logisch Mythologisch" von Lois Baumgartner eröffnet. Dominantes Thema des Künstlers ist die griechische Mythologie. 

Eine Leidenschaft, der sich Lois Baumgartner szenisch seit 30 Jahren widmet. Die faszinierenden Geschichten aus Homers Ilias und Odyssee, die Dramen und Komödien sind seiner Auffassung nach, ein überraschend selbstkritischer Blick in die menschliche Seele.

Seine 30 Bilder widmet Baumgartner in drei Räumen u.a. Penelope, Ares und Aphrodite, Ödipus, Odysseus in der Unterwelt, Amor und Psyche, Leda, Europa, Myrrha, Perseus, Hybris und anderen.

„Meine Ausstellung beschäftigt sich mit der Liebe. Die Liebe spielt in der griechischen Mythologie eine große Rolle. Man denke in dieser Hinsicht nur an den Göttervater Zeus“, sagte Lois Baumgartner zur Begrüßung seiner Vernissage-Gäste in Mieming.

Ernste Lieder von der Liebe sang Inge Baumgartner, begleitet von Claudio Bühler am Piano. Einen tiefen Exkurs in die Mythologie der allzu menschlichen Götter gestattete Helmut Berneder. Zweisprachig. In der Amtssprache des Römischen Reichs und in der deutschen Übersetzung. Für die Gäste mit großem Latinum eine wahre Offenbarung. Helmut Berneder unterrichtet Latein, Geschichte und Sozialkunde/Politische Bildung am Wirtschaftskundlichen Realgymnasium Ursulinen in Innsbruck.

Helmut Berneder präsentierte einen Vortrag über „Ariane und Daphne“. Berneder spannte seinen Bogen von den sagenhaften/mythologischen Überlieferungen der alten Griechen bis hin zu den bekannten Heroen mit ihren dunklen Charaktereigenschaften aus der griechischen und römischen Mythologie.

Legende, Sage und Epos – „Parodie und Travestie“, sagt Lois Baumgartner, „sind dieser Denkart angemessene Formen.“ Ein frühes, griechisches Beispiel sei die „Batrachomyomachia“, der „Froschmäusekrieg“.

Baumgartner: „Arglist und Zorn erzeugen allzu oft sinnlose Zerstörung. Das eben noch Erhabene schlägt plötzlich ins Lächerliche um. Die große Schande des göttlichen Ehebruchs von Ares und Aphrodite, die in flagranti ertappt werden, endet mit lautem „homerischem“ Gelächter. Das Lachen über die Götter, über menschliche Hybris und Überheblichkeit ist einzigartig.“

Lois Baumgartners Federzeichnungen und Aquarelle stehen in dieser Tradition. Sie sind nicht Illustrationen eines Textes, sondern Spiel und Verdrehung. Szenen und Figuren aus der Kunst treten travestiert in einem neuen Zusammenhang auf.

Man begegnet vielem Bekannten. Doch das Ziel der Ironie seiner Arbeiten ist nicht die Pointe, der Witz. In der Satire blitzt auch der Ernst des menschlichen Ausgesetztseins auf: „Wir hängen alle an dem Faden, den die Parzen für uns spinnen. Wir können, über dem Abgrund hängend, schreien, fluchen oder lachen.“

Die Ausstellung ist von 19. September bis Sonntag, 4. Oktober 2015 im Kunst-Werk-Raum (Mesnerhaus) in Untermieming zu sehen.

Fotos: Knut Kuckel

Lois Baumgartner, Logisch-Mythologisch
Kunst-Werk-Raum im Mesnerhaus
Untermieming 11a
6414 Mieming
→ www.kunst-werk-raum.at

Dauer der Ausstellung:
19. September – 4. Oktober 2015
Öffnungszeiten: Samstag/Sonntag 14 – 18 Uhr

Kurz-Biografie Lois Baumgartner:
Studium an der Universität Salzburg und dem Mozarteum Salzburg Malerei und Graphik bei Prof. Peter Prandstetter und Herbert Stejskal.Unterrichtet am WRG der Ursulinen, Innsbruck.

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Knut Kuckel

Ich engagiere mich für Medienvielfalt und Qualität im Journalismus. In meinen Blogs schreibe ich u.a. auch über Begegnungen und persönliche Erlebnisse.

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