Seither feiert die Obermieminger Bevölkerung stets im Monat Mai eine tägliche Maiandacht (19 Uhr).
Die inzwischen hoch gewachsene Kastanie hinter dem Brunnen mit dem Heiligen Antonius blüht ebenfalls im Mai. Der Mai ist somit zu einer Art Symbol-Monat der schönen Josefskapelle geworden.
Die Restaurierungsarbeiten wurden von Restaurator Manfred Neuner denkmalpflegerisch begleitet. Im inneren, rechteckigen Betraum wurde der Barockaltar mit einem 4-säuligen Aufbau zum Blickfang für den eintretenden Andachtssuchenden.
Der Überbau der St. Josefskapelle zeigt ein schön geschwungenes Gebälk. Das Hauptgemälde stellt den Hl. Josef dar, umgeben von einem Puttenkranz und einem Puttenengel mit einer Lilie in der Hand. Das obere Bild zeigt den Hl. Franziskus und den Hl. Antonius. Das Hauptbild ist signiert von R.F. 1858 Josef Kluibenschedl.
Im Tabernakelschrein steht eine Statue des Hl. Josef. Die Kreuzwegstationen sind auf Leinwand gemalt und stammen ebenfalls aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Links und rechts an den Seitenwänden lässt je ein Rundbogenfenster mit Josefs-Motiven das Außenlicht in die Kapelle. Die Fenster wurden künstlerisch von Heinrich Tilly und handwerklich von Reinhold Waldhart (beide aus Telfs) gefertigt. An der Decke stellt ein Gemälde den Hl. Josef dar.
Die St. Josefskapelle wurde mit dem ebenfalls restaurierten alten Antonius-Brunnen zum Kommunikationstreffpunkt für Jung und Alt im Oberdorf. Die Kapelle gehörte zum Locherhof der Familie Haas in Telfs und wurde im Herbst 2003 im Rahmen einer Schenkung an die Agrargemeinschaft Obermieming übertragen.
Fotos: Knut Kuckel