25. November 2024

Angelika Windegger :LINZ – Ausstellung „Raum – Zeit – Veränderung“

Ausstellungseröffnung Angelika Windegger, Foto: Knut Kuckel
Ausstellungseröffnung Angelika Windegger, Foto: Knut Kuckel
Die Ausstellung "Angelika Windegger :LINZ" wurde am Freitag, dem 25. April 2014 mit einer Vernissage eröffnet. Angelika Windegger präsentierte vor acht Jahren ihre keramischen Arbeiten im Kunst-Werk-Raum / Mesnerhaus in Mieming und wurde dafür mit dem KunstWerkRaum-Preis 2006 ausgezeichnet.

Danach hat sie sich auf neue Auseinandersetzungen und Thematiken eingelassen. „Raum – Zeit – Veränderung“ werden immer wiederkehrende Themen in den Arbeiten von Angelika Windegger. 

Beeindruckend in Mieming zu erleben, mit der Installation zweier, hängender quadratischer Eisblöcke. Ihre Vergänglichkeit im Raum ist nur eine Frage der Zeit. Ihr Dahinschmelzen damit irreparabel.

Zugewandt und sympathisch stellte die Laudatorin Mag. Dr. Christine Riccabona die Künstlerin vor. Christine Riccabona ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Forschungsinstitut Brenner-Archiv der Universität Innsbruck und im Literaturhaus am Inn. Die jazzige Zwischenmusik mit dem Sax-Trio Elisabeth Köll, Hannes Metnitzer und Anton Zoller pointierte das Gesagte und gefiel den Gästen der Vernissage.

Im Gegensatz zu ihren früheren, ausschließlich keramischen Arbeiten, hat sich Angelika Windegger durch die Beschäftigung mit verschiedenen Materialien und Ausdrucksmedien, wie Installation, Fotografie, Video und Performance, im Rahmen ihres Bachelor- und Masterstudiums an der Kunstuniversität Linz, erkennbar zur plastischen Konzeption/ Bildhauerei hin entwickelt.

Angelika Windeggers Installationen im Kunst-Werk-Raum sind ein Erlebnis. Auf dem Weg zur Objekt-Installation „Mount ID“ (Gips/MDF-Platten), kommt keiner an einer „Hygiene-Wand“ mit Waschbecken und Seifenspender vorbei, die via Schild auffordert „Vor dem Eintreten Hände waschen“. Angelika Windegger zur „Mt. ID“: „Die in der Handfläche verschiedener Personen erstarrte Masse erinnert mich an Berge. Die Strukturen und Linien der Gipsberge können als Bewegungs-, Lebens- und Gedankenmuster gesehen werden.“

Zum ID-Berg, sagt die Künstlerin: „Ich frage mich, ob dieser Identitätsberg, die als ‚Selbst‘ erlebte innere Einheit der Person ist, oder ein sich Gleichsetzen mit einer anderen Person oder Gruppen und Übernahme ihrer Motive und Ideale in das eigene Ich?“

Die Dokumention der Geschehnisse um einen aufgesetzten Tonblock auf einem Hügel der Roten Waldameise oder die Video-Projektion sich auflösender Eisblocks auf zur Halterung von Stahlstählen, schaffen in ihren Auflösungsprozessen wieder neue Kunst. Wenn die Betrachter ihre Blicke senken, geschieht das nicht aus einer Verlegenheit heraus, sondern eher aus einem spekulativen Erstaunen heraus. Wie lange braucht das Eis, bis es wieder zu Wasser geworden davonrinnt? Nach 24 Stunden ist das Eis geschmolzen. Dann wird ein frischer Block eingebaut, dem zeitlich das gleich Schicksal blüht.

Die Auseinandersetzung mit offenen, nicht vorhersehbaren Prozessen und die Miteinbeziehung der Betrachtenden und deren Wahrnehmung, spielen direkt und indirekt eine wesentliche Rolle und sind Teil der Konzeptionen und Arbeiten Angelika Windeggers. Die Ausstellung zeigt eine Auswahl von Arbeiten, die in den Jahren in Linz entstanden sind und ist bis zum 11. Mai, jeweils samstags und sonntags (14 bis 18 Uhr) geöffnet.

Weitere Informationen über das Geschehen im Kunst-Werk- Raum Mesnerhaus finden Sie auf → www.kunst-werk-raum.at.

Fotos: Knut Kuckel

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Knut Kuckel

Ich engagiere mich für Medienvielfalt und Qualität im Journalismus. In meinen Blogs schreibe ich u.a. auch über Begegnungen und persönliche Erlebnisse.

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