18. April 2024

Neujahrsempfang 2013 – Bürgermeister Franz Dengg sagt „…wir haben viel erreicht“

Der Bürgermeister sagt auf dem Neujahrsempfang in Mieming „…wir haben viel erreicht“. Foto: Knut Kuckel
Der Bürgermeister sagt auf dem Neujahrsempfang in Mieming „…wir haben viel erreicht“. Foto: Knut Kuckel
Beim Neujahrsempfang 2013, am Samstag, dem 12. Jänner 2013, reflektierte der Bürgermeister das gerade verabschiedete Jahr 2012 und ging u.a. auf die Finanzlage seiner Gemeinde ein - auf Groß- und Kleinprojekte, die Bausituation, das Verkehrsnetz, die Einwohnerentwicklung von Mieming, die Entwicklung gemeindeeigener Einrichtungen - und auf das Thema "Agrargemeinschaften". 

Mieming kann sich sehen lassen. In jeder Hinsicht. Die Jahresbilanz der Gemeinde ist in den wesentlichen Punkten erfreulich. Bürgermeister Dr. Franz Dengg: „..wir haben viel erreicht“. 

Die „…nicht immer leichte Agrardebatte“

Franz Dengg: „Trotz der nicht immer leichten „Agrardebatte“ ist es doch möglich, zum Wohle der Gemeinde und ihrer Einwohner zu arbeiten“. Nach den Entscheidungen des Landesagrarsenates Tirol (LAS) seien weder die Simmering-Alm, noch die Marienberg-Alm Gemeindegut, „…so dass diese laut LAS nicht aus Gemeindegut hervorgegangen sind“. Für die anderen Agrargemeinschaften, Barwies, Fronhausen-Gschwent, Obermieming, See-Tabland-Zein, Untermieming, der Seeben- und Feldern-Alpe, sei Gemeindegut festgestellt worden. Eine höchstrichterliche Entscheidung auf die eingebrachten Beschwerden gegen die Landesagrarsenats-Entscheidung läge noch nicht vor. Bis dahin seien die Bescheide des Landesagrasenates „…dem Gesetz entsprechend zu leben“.

Meinung
Weil die Dinge in diesem Zusammenhang so seien wie sie seien, so kenntnisreiche Zuhörer, wären wohl die meisten der Mieminger Agrargemeinschafts-Repräsentanten dem Neujahrsempfang fern geblieben.

Aus den Agrargemeinschaften sind „Gelder geflossen“

Der Gemeinderat habe, so Bürgermeister Dengg, die Jahresrechnungen 2010 und 2011 mehrheitlich genehmigt, „Wobei auch schon Gelder aus dem Rechnungskreis II an die Gemeinde geflossen sind“. Insgesamt in 2012 ca. 100.000 Euro. Von der AG Obermieming ca. 38-tausend Euro, der AG Seebenalpe ca. 22-tausend und der AG See-Tabland-Zein ca. 40-tausend Euro. Für die Renovierungsarbeiten der Kapelle in See, die von den Mitgliedern der dortigen Agrargemeinschaft in Angriff genommen worden seien, würden die Renovierungskosten aus Rücklagen bzw. aus dem Rechnungskreis II bezahlt werden können. Dafür gebe es einen „mehrheitlichen Gemeindebeschluss“.

Erweiterte Gästeliste

Ein Novum beim Neujahrsempfang 2013 der Gemeinde, so Bürgermeister Franz Dengg, sei die Gästeliste: „Bisher habe ich immer verdiente Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens aus unserer Region eingeladen, heuer habe ich auch all jene geladen, die im vergangenen Jahr ihr Eigenheim oder ihre Eigentumswohnung bezogen haben und damit unsere Gemeinde als ihre neue Heimatgemeinde gewählt haben“. All jenen rief er ein „…herzliches Willkommen“ zu. Zum Neujahrsempfang und in „unserer schönen Gemeinde“.

Meinung
Die erweiterte Gästeliste war denn wohl auch der Grund dafür, dass der sehr gut beheizte Sitzungssaal der Gemeinde für alle, die zum Neujahrsempfang kamen, fühlbar aus allen Nähten platzte. Bleibt die Gemeinde bei dem neuen Einladungskonzept, was sicher in Mieming mehrheitlich befürwortet wird, sollte sie sich schon heute für den Empfang 2014 Gedanken über einen Saalwechsel machen.

Finanzlage ist gut

Die Abgabenertragsanteile für die Gemeinde hätten sich, so der Bürgermeister, um 4 Prozent gesteigert. In Zahlen bedeuteten dies Mehreinnahmen von ca. 91.000 Euro. Die Prognose für 2013 sehe eine Steigerung um ein weiteres Prozent, auf 5 Prozent vor. Positiv entwickelt hätten sich auch die Einnahmen aus Kanalanschlussgebühren und Erschließungskostenbeiträgen. Die größte Einnahmesteigerung sei allerdings bei den Kommunalsteuern zu verzeichnen, die im abgelaufenen Jahr ca. 403.000 Euro betrugen. Zitat: „Hier geht mein Dank an alle Wirtschaftstreibenden in Mieming, die ja diese Kommunalsteuer zahlen“.

Die Budgetsituation brachte einiges in Bewegung

Die Wirtschaftstreibenden der Gemeinde Mieming würden nicht nur die Arbeitsplätze im Ort sichern, sondern „einen wesentlichen finanziellen Beitrag zum Gemeindebudget leisten und damit erst die Umsetzung wichtiger Projekte in Mieming ermöglichen“. Profitiert hätten durch die gute Gemeinde-Budget-Entwicklung eine Reihe notwendiger Projekte wie die Dorferneuerung in Obermieming, ein Parkplatz-Bau in Obermieming-Oberdorf, die Erneuerung der Hauptschulküche, Asphaltierungen und Kanalbauten, die Dachsanierung Kabinentrakt Schwimmbad mit neuer Solaranlage und die technische Aufrüstung des Gemeindesaales mit einer neuen Beleuchtung, Beamer und Leinwand.

Dorferneuerung Obermieming ist der „größte Brocken“

Weitere Großprojekte sollen heuer umgesetzt werden: Fortführung der Dorferneuerung Obermieming, Errichtung einer Photovoltaikanlage, der Einbau eines Personenliftes im Gemeindehaus – verbunden mit dem Bau behindertengerechter Toiletten im Kellergeschosss, Kanal-, Straßen- und Asphaltierungsarbeiten und die Sanierung des Stadels beim Kinderhaus in Untermieming. Ohne ein weiteres, kräftiges Plus in der Jahresrechnung 2012 von mehreren 100-tausend Euro, durch diverse Mehreinnahmen und Einsparungen bzw. Rückstellungen, sei dies nicht erreichbar. „Der größte Brocken davon ist die Dorferneuerung Obermieming“, so Franz Dengg. Allerdings hätte es Bauzeit-Verzögerungen gegeben. Die ursprünglich bis Ende Juni 2012 vorgesehene Realisierung des ersten Teiles der Dorferneuerung habe sich als unrealistisch herausgestellt.

Baulandentwicklung und Erweiterungen

In diesem Jahr solle die Baulandentwicklung für die nächsten zehn Jahre überprüft und festgelegt werden. Alle Gemeindebürgerinnen und -bürger könnten sich dazu äußern bzw. Wünsche und Anregungen einbringen. Die abschließende Stellungnahme werde fachlich geprüft und wenn nichts dagegen spreche, in den Raumordnungsplan aufgenommen. Der Trend im Baubereich habe sich gegenüber 2011 gebessert. Im abgelaufenen Jahr wurden 13 Baugenehmigungen für den Neubau von Ein- und Zweifamilienhäusern erteilt. Für den Um- und Zubau von bestehenden Wohnhäusern hätte es 11 Ansuchen gegeben. Zitat: „Was bedeutet, dass einige von den Grundstückssuchenden nun doch überlegt haben, einen An- oder Ausbau des Elternhauses zu wagen und wir dann insgesamt wieder auf die früheren Neubauten zwischen 20 und 30 Wohnhäusern kommen“.

Weitere Nachrichten im Telegrammstil

Weitere Nachrichten von der Neujahrsrede des Bürgermeisters im Telegrammstil: Photovoltaikanlagen werden mit 40 Euro pro Quadratmeter, bis maximal 400 Euro gefördert. Im Kindergartenbereich soll der Sommerkindergarten wieder angeboten werden. Die Kindergärten in Barwies und Untermieming werden als Ganztages- und Ganzjahreskindergärten geführt. Das bedeutet, dass sich die Öffnungszeiten nicht mehr nach den Schulferien richten. Die Kindergärten wären an den bisherigen Schulferien, wie zum Beispiel Josefitag, Allerseelen, Semesterferien, Osterferien, etc. geöffnet und maximal fünf Wochen geschlossen (zu Weihnachten und drei Wochen im Sommer).

Öffentliches Verkehrsnetz

An das regionale Liniennetz von Obermieming und Barwies angebunden werden sollen gemäß Planung, die Ortsteile Untermieming, See-Tabland-Zein sowie die Plateaugemeinden mit dem Inntal, sprich Bahnhof in Mötz. Damit sei die Verbindung mit der der S-Bahn zum Gymnaskum/Kloster Stams gewährleistet. Dafür soll ein „Sprinter mit 20 Sitzplätzen und zusätzlichen Stehplätzen, der stündlich die Strecke Wildermieming, nach Mieming, über Untermieming und See nach Mötz und dann weiter nach Stams fahren“.

Gemeinderat und Bevölkerung

Trotz mancher, unterschiedlicher Auffassungen in bestimmten Bereichen, könne er für die Gemeinderatsarbeit eine „sehr gute Bilanz“ ziehen, so Bürgermeister Franz Dengg. In zehn Gemeinderatssitzungen, seien 163 Beschlüsse gefasst worden, von denen 147 einstimmig verabschiedet wurden und nur 16 Mehrheitsbeschlüsse waren. Das entspreche zehn Prozent. Am 31. Dezember 2012 waren im Mieminger Einwohnerregister 3.763 Personen eingetragen. 3.510 mit Hauptwohnsitz, der Rest mit Nebenwohnsitz. Bei den Einwohnerinnen und Einwohnern mit Hauptwohnsitz wurde eine Steigerung von 32 Personen registriert, das entspreche 0,9 Prozent. 414  Einwohner aus 35 Ländern, haben keinen österreichischen Pass. Die drei ältesten Gemeindebürgerinnen / Gemeindebürger sind Heiss Aloisa (99 Jahre), Wackerle Elisabeth (97 Jahre) und Ing. Fuith Alfred (95).

Zu guter Letzt

Bürgermeister Dr. Franz Dengg ging auf alle vorgenannten Themen sehr detailliert ein. In unserem Beitrag gehen wir  deshalb nur auf wesentliche Zahlen ein, die für Interessierte bei der Gemeindeverwaltung in Erfahrung zu bringen sind und/oder aus den Veröffentlichungen der Gemeinderatsprotokolle auf der Gemeinde-Homepage ersichtlich sind. Ein paar Punkte reichen wir allerdings noch nach: Mit dem Ausbau des Breitband-Netzes sei in Mieming (als erste Gemeinde Tirols) die Internetverbindung ausgebaut worden, die seit Dezember nutzbar ist. Die Zusammenarbeit mit den Vereinen und Schulen wurde gelobt. Durch die Unterstützung unserer Vereine habe man beim Frühjahrsputz ca. 800 Kilogramm Müll gesammelt. In Zusammenarbeit mit der Raika wurde ein Vereinsabend organisiert, der sich mit Haftungsfragen im Zusammenhang mit der Vereinstätigkeit und Veranstaltungen beschäftigte.

Auszeichnungen und Würdigungen

Siegfried Köll erhielt 2012 den ersten Ehrenring der Gemeinde Mieming und Hanspeter Reich wurde für seine Verdienste um das Trachtenwesen mit der Verdienstmedaille des Landes geehrt. Nach dreijähriger Pause wurde zudem im Oktober wieder eine Jungbürgerfeier für die Jahrgänge 1991/92/93 durchgeführt. Franz Dengg erinnerte an die Möglichkeit den Hilfsfonds „Netzwerk Mieming“ zu fördern, für den im vergangenen Jahr über 7.200 Euro gepsendet wurden. Ausstehen würden noch die Einnahmen aus dem Kochbuchverkauf (gespendet von Mario Walch, Küchenchef im Hotel Schwarz). Davon abgesehen weise das Sparbuch  des Hilfsfonds einen Stand von über 8.500 Euro aus.

Prominenz

Unter den Gästen entdeckten wir u.a. den Ehrenringträger Siegfried Köll, die Altbürgermeister Dr. Siegfried Gapp und Hofrat Dr. Otto Thaler, die Nachbarbürgermeister Christian Härting (Telfs), Klaus Stocker (Wildermieming), Hermann Föger (Silz), Bernhard Krabacher (Mötz) und Franz Gallop (Stams). Die Gemeinde Obsteig repräsentierte Gemeinderat Christian Oberguggenberger, unsere Polizei, Polizeiposten-Kommandant Thomas Kropf.

Einladung zum Neujahrskonzert

Nach dem Neujahrsempfang lud Bürgermeister Dr. Franz Dengg seine Gäste zum Neujahrskonzert, mit dem Kammerorchester „Festival Sinfonietta Linz“ in den Gemeindesaal ein. Die meisten nahmen die Einladung an.

Fotos: Knut Kuckel

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Knut Kuckel

In meinem Blog schreibe ich über das Landleben im alpinen Raum. Über Erlebnisse und Begegnungen.

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