22. November 2024

Theater-Herbst 2012 – Die Plateauniker spielen „Das Gespenst von Canterville“

Erfolgreiche Premiere: Die Plateauniker spielen „Das Gespenst von Canterville“. Foto: Knut Kuckel
Erfolgreiche Premiere: Die Plateauniker spielen „Das Gespenst von Canterville“. Foto: Knut Kuckel
Vorhang auf, zum Theater-Herbst 2012 in Mieming und am Mieminger Plateau. Begeisterung, viel Lob und Zustimmung – es gab viele spontane Beifallsbekundungen des Publikums – im ausverkauften Gemeindesaal von Mieming. Die Premiere der Komödie “Das Gespenst von Canterville“, gespielt von den “Plateaunikern”, feierte einen grandiosen Erfolg.

Regisseurin Cilli Schaub wurde für ihren Mut belohnt und gefeiert, den Klassiker des Unterhaltungstheaters (nach einer Erzählung des irischen Schriftstellers Oscar Wilde) choreographisch jung und dynamisch zu inszenieren. Das junge Plateauniker-Ensemble erntete zahlreiche “Vorhänge”, ununterbrochenen Applaus, standing ovations, zahlreiche Lachsalven und breite Anerkennung. Cilli Schaub: “Sicher gab es unter uns ein paar Bedenkenträger, die unseren Jungschauspielern gerne noch etwas Zeit zum Bühnen-Einstieg gegönnt hätten. Wer mich kennt, weiß sehr gut, dass ich eine Bauch-Frau bin und deshalb gerne gegen den Mainstream entscheide. Und? Bin ich von meinem Bauchgefühl getäuscht worden”? – Ganz im Gegenteil, liebe Cilli.

Die Band-ohne-Namen heißt jetzt “Traffic Jam”

Zum “Bauchgefühl” der Regisseurin gehörte auch die Einbeziehung einer Rock-Band, die vor der Premiere noch keinen Namen hatte, sich aber auf Nachfrage von Mieming.online zu einem kurzen Brainstorming zurückzog und wenige Minuten nach der Aufführung ihren neuen Band-Namen offenbarte: “Traffic Jam” nennt sich ab heute die hochbegabte Band, die der Lyrik zum Stück ihre Kompositionen beifügte. Das rockte und das machte auch Besucherinnen und Besuchern der 2. Lebenshälfte Spaß. Wer mal zwischendurch seine Stuhlreihe im Blick hatte, konnte das sehen. Erst langsam und verhalten im Takt, dann immer rhythmischer. Ungezählte Finger begleiteten auf jeweiligen Stühlen virtuos den fetzigen Sound von “Traffic Jam” (frei übersetzt “Verkehrsstau”) und nicht wenige Füße wippten im Takt mit. Der gestern Neugeborene Mieminger Theater-Sound berauschte auf das Angenehmste Alt und Jung.

Grandioser weil kollektiver Erfolg

Zum Auswendig-Lernen – “Traffic Jam” sind Sarah Strigl und Peter Praxmarer (beide Gesang), Manuel Stampfer (Gitarre), Fabian Schaub (Bass) und Johann Neurauter (Schlagzeug). “Diese Band zu entdecken, war für mich im Grunde kein Meisterwerk, weil mein Sohn Fabian die Bassgitarre spielt und ich deshalb viele Proben mithören durfte, auch im eigenen Haus. Deshalb kam mir mehr und mehr die Idee, die Super-Band in das aktuelle Plateauniker-Stück zu integrieren”. Die Bauchfrau war auch in diesem Punkt bestens von ihrer Eingebung beraten. Die jungen Schauspielerinnen und Schauspieler, die zur allerersten Premiere einen kollektiven, grandiosen Erfolg verbuchen durften, spielten als hätten sie niemals zuvor etwas anderes getan. Kein Steckenbleiben, keine fühlbare Nervosität, keine ungewollten Überraschungen (abgesehen davon, dass sich vor dem “letzten Gong” die Bühnenbeleuchtung auf Umwegen befand – gottlob – schnell wieder zur zugedachten Aufgabe zurück fand.

Langjähriger Zusammenhalt der Theaterleute

Die meisten Akteure kennen viele noch als Nachwuchs-Macher hinter den Kulissen. Als Beleuchter, als Zuflüsterer bzw. Souffleuse, Skript-Girl, Bühnen-Assistent, Sound-Macher oder Platzanweiser. Wer sich auf diese Art und Weise von Klein auf Groß herauf verdingen musste, brennt auf Theater. Ist heiß. Will sein Können zeigen. Endlich und immer wieder. Auf den Brettern, die auch im ländlichen Raum nach großer Welt duften. Gemessen an der Premieren-Darbietung könnten sich Konservative Theater-Leute bestätigt fühlen. Der ältere Teil des Ensembles – viele davon sind die genetischen Erblasser unserer jungen Bühnenschauspieler – durfte gestern im Rollentausch aktiv teilhaben. “…aber in der nächsten Spielzeit gibt es für Manchen ein Comeback”, beruhigt Cilli Schaub all jene, die nicht dafür eintreten, Jahr für Jahr ein neues Ensemble auf die Bretter zu bringen. “Wir waren immer im Fluss”, sagt die erfahrene Theaterfrau Cilli. Das haben wir in der Mieminger Theatergruppe nie anders gemacht. Sonst hätte die nicht einen sooo guten und langjährigen Zusammenhalt gehabt”. Sprach’s und ließ sich wieder umarmen.

Gelacht wurde immer

Zu dem “Alt-Ensemble” gehören einige derer, die gestern aus dem “Off” zuschauten: Matthias Horvath, sein Bruder Georg, Eva Krismer, Marion Partner, Siegfried Auer, Daniela und Hans-Peter Ganarin, Dagmar Höpperger, Waltraud Knoflach, Peter Wolf und nicht zuletzt Cilli Schaub. Wer erinnert sich am Mieminger Plateau nicht an die Erfolge von Cilli Schaub und Peter Wolf??? – Alllein vov 1989 bis heute wurden mindestens 24 Stücke auf die Bühne gebracht, da musste jeder / jede mal ‘ran. Wenn wir nachdenken, fallen uns erfolgreiche Stücke ein wie “Die Perle Anna”, “Otello darf nicht platzen”, “Die falsche Braut” oder die “Ballade vom nackten Mann”. Gelacht wurde immer – das hat Tradition, wenn die Theaterleute vom Mieminger Plateau auf heimischen Bühnen spielten.

Gespenst verbreitet 300 Jahre lang Angst und Schrecken

In der aktuellen Komödie “Das Gespenst von Canterville” – frei nach einem Erzählstück des irischen Schriftstellers Oscar Wilde – geht es um ein Gespenst, dass die Bewohner des Schlosses über 300 Jahre in Angst und Schrecken versetzt. Das Gespenst ist Sir Simon of Canterville, wunderbar gespielt von Gabriel Auer. Dann gibt es den aktuellen Schlossbesitzer, Lord Canterville (Dominik Gassler), der einerseits traditionsbewusst, andererseits geschäftstüchtig ist. Der Lord will verkaufen und er verkauft. Ausgerechnet an den großspurigen Mr. Otis (Manuel Gassler) mit seiner neureichen Familie, Mrs. Otis (Desirèe Ganarin), Virginia (Michelle Ganarin) und die (im Stück) schwach begabten, aber immer für einen guten Streich zu habenden Zwillings-Söhne Bob (Julian Auer) und Ted Otis (Florian Auer). Nur die gefühlvolle Tochter Virgina fasst sich ein Herz für Sir Simon und versucht mit Hilfe der treuen Haushälterin Mrs. Umney (Olivia Schaub) seine Geschichte zu enthüllen. Schafft sie es? Finden Sie es bitte heraus. Gespielt wird in Mieming bis zum 17. November dieses Jahres.

Rollen und Hinter-den-Kulissen-Jobs

Michael Höpperger brilliert in einer Doppelrolle als Ritter in der Eisenrüstung und als Captain Conrad Kent. Eine Doppelrolle spielt auch Carina Auer (Officer Carmen und rechtes Bild). Thomas Kneringer, Doppelrolle (Bild/Polizist), Sophie Ganarin (Statue in Weiß). Und weiter: Eva Krismer (Maske), Matthias Horvath (Bühne/Regiehilfe), Regina Neuner (Gesangscoach), Siggi Auer (Plakat), Peter Wolf (Homepage), Olivia Schaub (Werbung/Design) und schließlich Fabian Schaub (Technik).

Lachsalven garantiert

Aus der ganzen Szenerie ergeben sich unweigerlich skurrile und lustige Situationen, die allen Zuschauern so manche Lachsalven entlocken. Das operative Team: Cilli Schaub (Regie), Angelina Knapp (Licht + Regieassistentin), Waltraud Knoflach (Generalistin/VIP-Betreuung), Daniela Ganarin (und andere), Service etc.

Karten sind auch online zu reservieren unter
Theatergruppe „Die Plateauniker“www.plateauniker.at.

Fotos: Knut Kuckel

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Knut Kuckel

Ich engagiere mich für Medienvielfalt und Qualität im Journalismus. In meinen Blogs schreibe ich u.a. auch über Begegnungen und persönliche Erlebnisse.

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